Bereits zum 10. Mal konnten die sozialpsychiatrischen Dienste der
Caritas Euskirchen jetzt gemeinsam mit Menschen mit einer psychischen
Erkrankung die „Messe im Grünen“ in den Euskirchener Erftauen
vorbereiten und feiern.
Rund 50 Besucher nahmen an dem, von Psychiatrieseelsorger Willi
Wißkirchen zelebrierten, Gottesdienst teil. Neben psychisch erkrankten
Menschen aus den verschiedenen Diensten und Wohnhäusern des Verbandes
sowie Besuchern der Caritas-Seniorentagesstätte waren, erstmalig in
diesem Jahr, auch Mitarbeitende anderer Caritas-Arbeitsfelder Gäste der
„Messe im Grünen“.
Vor einem Jahrzehnt entstand in der Caritas-Tagesstätte für psychisch
erkrankte Menschen die Idee, einmal im Jahr an einem schönen Platz in
der Natur einen Freiluft-Gottesdienst zu feiern. „Weil das Angebot gut
ankam haben wir es als regelmäßige Veranstaltung in unseren
Jahreskalender aufgenommen“, so Ergotherapeut Gerd Schäfer, der die
„Messe im Grünen“ von Beginn an begleitet. Leitgedanke ist dabei stets,
Menschen mit einer psychischen Erkrankung aktiv in die Vorbereitung und
Gestaltung des Gottesdienstes miteinzubinden.
Passend zum diesjährigen Jubiläum bereitete ein Team aus Besuchern
und Mitarbeitenden der Tagesstätte gemeinsam mit Wißkirchen einen
Gottesdienst zum Thema „Meine letzten 10 Jahre“ vor. Über ein halbes
Jahr lang traf sich die Gruppe immer wieder, um unter der Leitung von
Schäfer an der thematischen und inhaltlichen Gestaltung des
Gottesdienstes zu arbeiten. „Wichtig war dem Team, die aktive Einbindung
der Gottesdienstbesucher. Wir wollten allen den Raum geben, ihre ganz
persönlichen vergangenen zehn Jahre Revue passieren zu lassen“. Jeder
Gottesdienstteilnehmer erhielt das Angebot, auf einem Blatt wichtige
Ereignisse, positive aber auch negative, schriftlich festzuhalten.
„Diese konnten dann unter vorbereiteten Emojis während des
Gottesdienstes angebracht und so vor Gott gebracht werden“, erklärt
Schäfer.
Seelsorger Wißkirchen gelang es auf einfühlsame Weise, die
Gottesdienstbesucher anzusprechen und besonders den Menschen mit
psychischen Erkrankungen Mut zu machen und sie darin zu bestärken, ihr
Potential und Ihre Fähigkeiten im Rahmen ihrer Möglichkeiten positiv zu
nutzen. „Darum geht es uns auch bei der Messe im Grünen. Wir wollen das
Selbstbewusstsein von Menschen mit einer psychischen Erkrankung stärken.
Ihnen und auch anderen zeigen, dass Teilhabe am gemeinschaftlichen
Leben möglich ist“, so Caritasvorstand Bernhard Becker, der ebenfalls an
der „Messe im Grünen“ teilnahm.
Nach dem Gottesdienst klang die Veranstaltung bei Würstchen und
Salaten aus. Eine Gottesdienstbesucherin brachte die Stimmung auf den
Punkt: „Der liebe Gott meinte es heute gut mit uns und bescherte uns
Sonnenschein.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen